Warum landwirtschaftliche Betriebe in 2,5 ha Agri-PV-Freiflächenanlagen investieren sollten
Die Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere der Solarenergie, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf landwirtschaftlichen Flächen bieten eine attraktive Möglichkeit, nachhaltige Energie zu erzeugen und gleichzeitig zusätzliche Einnahmen zu generieren. Eine besondere Form dieser Anlagen sind Agri-PV-Anlagen, die gleichzeitig landwirtschaftliche Nutzung und Stromproduktion ermöglichen. In diesem Beitrag beleuchten wir die Vorteile, die sich aus einer Eigeninvestition in Agri-PV-Anlagen im direkten Vergleich zur Verpachtung der Flächen ergeben.
Pachteinnahmen vs. Eigeninvestition: Ein Vergleich
Landwirte können durch die Verpachtung ihrer Flächen für PV-Anlagen jährliche Pachteinnahmen im vierstelligen Bereich pro Hektar erzielen. Diese Einnahmen erscheinen auf den ersten Blick attraktiv, aber ein genauerer Blick auf die potenziellen Erträge einer Eigeninvestition in eine 2,5 ha Agri-PV-Anlage zeigt ein noch größeres Potenzial.
Die Rechnung im Vergleich
Pachteinnahmen:
Pachteinnahmen pro Hektar: 2.000 - 3.000 Euro jährlich
Eigeninvestition in Agri-PV-Anlage:
Einnahmen pro Hektar durch Tracker-Anlage: 10.000 - 12.000 Euro jährlich
Einnahmen pro Hektar durch hochaufgeständerte Anlage: 15.000 - 20.000 Euro jährlich
Details zur Eigeninvestition
1. Installationskosten:
Die Installationskosten für eine Agri-PV-Anlage liegen zwischen 650 und 800 Euro pro kWp ohne Netzkosten (Trafo, Übergabestation und Trasse). Ein Hektar Land kann durchschnittlich etwa 0,4 MWp bei Trackersystemen (1P) und 1,5 MWp bei hochaufgeständerten Systemen aufnehmen.
2. Stromproduktion:
Eine Agri-PV-Anlage mit einer Leistung von 1 MWp erzeugt jährlich etwa 950.000 bis 1.200.000 kWh Strom. Bei einer maximalen EEG-Vergütung von 9,5 Cent pro kWh ergeben sich jährliche Einnahmen von 90.000 bis 110.000 Euro pro MWp.
Langfristige Vorteile der Eigeninvestition
1. Höhere Einnahmen:
Die Eigeninvestition in 2,5 ha Agri-PV ermöglicht deutlich höhere jährliche Einnahmen im Vergleich zur Verpachtung der Flächen. Die Einnahmen können das Fünffache oder mehr der Pachteinnahmen betragen.
2. Unabhängigkeit und Flexibilität:
Durch die Eigeninvestition behalten Landwirte die Kontrolle über ihre Flächen und können flexibel auf Marktveränderungen reagieren.
3. Nachhaltigkeit und Imagegewinn:
Eigene PV-Anlagen tragen zur Reduktion von CO2-Emissionen bei und verbessern das Nachhaltigkeitsprofil des Betriebs, was sich positiv auf das Image auswirkt.
4. Nutzung des Stroms für den Eigenbedarf:
PV-Anlagen haben eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren, wobei die EEG-Vergütung maximal 20 Jahre lang garantiert wird. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren den erzeugten Strom selbst zu vermarkten oder für den Eigenverbrauch zu nutzen, beispielsweise durch die Elektrifizierung des Fuhrparks.
Fazit
Die Investition in eine eigene 2,5 ha Agri-PV-Anlage auf der landwirtschaftlichen Flächen bietet erheblich höhere finanzielle Vorteile im Vergleich zur Verpachtung. Landwirte sollten überdenken, ob sie ihre Flächen an Investoren verpachten oder gleich selbst investieren, um ihre Einnahmen zu maximieren und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Energiewende und zur nachhaltigen Landwirtschaft zu leisten.